Zucchini anpflanzen – Einsteigergemüse für Garten und Balkon

An einer Zucchinipflanzen im Garten reifen die ersten Früchte heran.

Im April darf man sich schon einmal auf das Sommergemüse freuen und kann im Haus mit der Aussaat der beliebten Zucchini beginnen. Die Zucchini zählt immerhin zu den Top Ten der deutschen Lieblingsgemüse. Sie ist ein unkompliziertes Gemüse, das leicht zu kultivieren ist und reiche Ernte verspricht. Für den Zucchinianbau muss man nicht unbedingt einen Garten besitzen. Zucchini anpflanzen funktioniert auch sehr gut in Töpfen auf dem Balkon. Vorausgesetzt allerdings, die Ansprüche der Pflanze bezüglich Wärme und Düngung werden erfüllt.

Die Zucchini: keine Gurke, sondern ein Kürbis

Die Zucchini (Cucurbita pepo ssp. pepo convar. giromontiina) sieht zwar einer Gurke ähnlich, aber es handelt sich um eine Unterart des Gartenkürbisses (Cucurbita pepo). Sie ist also ganz nah verwandt mit dem Squash, dem Spaghettikürbis, dem Ölkürbis und dem Patisson. Die Gartenkürbisse, zu denen auch die zahlreichen Zierkürbisse gehören, kommen aus Mittelamerika. Von dort aus gelangten sie im 17. Jahrhundert nach Europa. Erst in Italien entwickelte sich dann aus einer Kreuzung verschiedener Gartenkürbisse die Zucchini.

In den folgenden Jahrhunderten entstanden viele Züchtungen in unterschiedlichen Formen (länglich oder kugelig) und Farben (grün, gestreift oder gelb). Da es eine Kreation italienischer Gärtner war, bekam das Gewächs auch einen italienischen Namen. Aus dem Wort „zucca“ für Kürbis entwickelte sich die Verkleinerungsform „zucchina“, also „kleiner Kürbis“. In Italien gibt es sogar einen „Tag der Zucchini“, an dem traditionell gepflanzt wird, nämlich den 7. Mai. Obwohl die Zucchini in südlichen Ländern schon seit Jahrhunderten beliebt ist, kam sie erst in den 1970er-Jahren nach Deutschland.

Neben den Gartenkürbissen, zu denen die Zucchini gehört, gibt es übrigens noch weitere Kürbisarten. Dazu zählen etwa die Moschuskürbisse wie der Butternut oder auch die Riesenkürbisse wie der Hokkaido.

Große Sortenvielfalt

Inzwischen gibt es unglaublich viele Zucchinizüchtungen, die sich auch in Form und Farbe unterscheiden. Am beliebtesten sind die länglich geformten grünen Sorten. Hier sollen vor allem alte, samenfeste und wohlschmeckende Sorten der Zucchini genannt werden, zum Beispiel «Zuboda», «Verde d’Italia», «Coucourzelle di Tripolis» oder die sehr krankheitsresistente Sorte «Dundoo». Einige Hybridsorten wie «Black Forest F1» eignen sich auch für Spaliere. Gelbe Zucchini wie beispielsweise die mehltauresistenten Sorten «Soleil» oder «Goldrush» bringen Farbtupfer in den Garten.

Es gibt aber auch rundliche Zucchinisorten, die sich Rondini nennen, wie etwa «Tondo chiaro di Nizza» oder die gelbe Variante «Rondini floridor».

Mehrere runde Zucchinis liegen in einer Holzkiste mit Gemüse.
Die runde Zucchini lässt sich herrlich füllen und überbacken.

Die Zucchini benötigt viele Nährstoffe und viel Wasser

Die frostempfindlichen Zucchinisorten lieben es warm, weshalb sie erst ab Mitte Mai ins Freie kommen. Die Zucchini bevorzugt nicht nur warme, sonnige Standorte, sondern auch nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung. Vor allem regelmäßiges Gießen ist erforderlich. Bei Trockenstress können die Früchte einen bitteren Geschmack bekommen, was auf eine verstärkte Cucurbitacin-Produktion hinweist (siehe die Info zur bitteren Zucchini weiter unten). Mulchen sorgt dafür, dass der Boden im Wurzelbereich feucht bleibt.

Wenn Sie Zucchini anpflanzen möchten, benötigen sie wie alle Kürbisse sehr viele Nährstoffe. Daher sollten Sie sie in der Wachstumsphase ausreichend düngen. Gut geeignet sind reifer Kompost oder verdünnte Brennnesseljauche. Wenn Sie die Pflanzen im Topf züchten, müssen Sie in regelmäßigen Abständen nachdüngen. Ideal ist ein pH-Wert des Bodens von 6,5 bis 7 – ein Wert, der in den meisten Gartenböden vorliegt. Liegen die Werte darunter, sollten Sie den Boden etwas kalken.

Zucchini anpflanzen: alle wichtigen Tipps auf einen Blick

Standort: sonnig, warm, windgeschützt

Vermehrung: Aussaat in Vorkultur ab Mitte April im Warmen oder von Mai bis Juni im Freien, Dunkelkeimer, Pflanzabstand ein bis zwei Meter

Boden: gleichmäßig feucht, nährstoffreich

Pflege: erst ab Mitte Mai ins Freie pflanzen, Kompostdüngung bei Pflanzung, Nachdüngung bei Fruchtansatz, regelmäßig gießen, vorbeugende Spritzungen gegen Pilzkrankheiten, auf Schnecken achten

Ernte: in der Regel unreife Früchte, meist von Juni bis September

Verarbeitung: frisch verwenden, einmachen oder einfrieren

Zucchini anpflanzen – so geht’s

Das Vorziehen von Zucchini im Haus oder Gewächshaus verkürzt die Zeit bis zur ersten Ernte. Sie können dann schon ab Mitte Juni die ersten Früchte genießen. Alternativ können Sie sich ab Mitte Mai auch Jungpflanzen besorgen oder Sie säen dann direkt im Freien und nehmen einen etwas verspäteten Erntebeginn in Kauf – ungefähr Mitte Juli sollte es so weit sein. Bei der Direktsaat im Freien sollten Sie zwei bis drei Samen zusammen ins Pflanzloch legen.

Zucchini vorziehen

Die Vorkultur der Zucchini beginnt Mitte April. Lassen Sie den Samen über Nacht in warmem Wasser vorquellen. Anschließend können Sie ihn in kleine Töpfe oder in eine Saatschale säen. Die Zucchini ist ein Dunkelkeimer. Daher müssen Sie den großen Samen mit zwei bis drei Zentimetern Erde bedecken. Die optimale Keimtemperatur beträgt 18 bis 20 °C. Achten Sie auf eine ausreichende Befeuchtung der Erde.

Nach sieben bis zehn Tagen tritt in der Regel die Keimung ein, es zeigen sich die beiden Keimblätter. Nachdem sich dann die ersten Laubblätter entwickelt haben, können Sie die Pflanzen in größere Töpfchen pikieren. Dabei Vorsicht walten lassen, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu schädigen. Die Topferde darf nährstoffreicher sein als die Aussaaterde.

In kleinen Anzuchttöpfen wird Zucchini angepflanzt.
Durch die Vorkultur der Zucchini können Sie früher mit Ernte rechnen.

Die Zucchini braucht viel Licht

Während sie wachsen, müssen die Zucchinipflanzen viel Licht abbekommen, um sich optimal zu entwickeln. In einem beheizten Gewächshaus oder im Wintergarten funktioniert das sehr gut. Wenn Sie die Pflanzen auf ein Fensterbrett mit Südausrichtung stellen, geht es aber auch. Alternativ können Sie auch entsprechende Pflanzenlampen verwenden, um Ihre Zucchini mit Licht zu versorgen.

Abhärtung der jungen Zucchinipflanzen

Bevor Sie die jungen Pflanzen draußen pflanzen, sollten Sie Ihre Topf-Zucchini abhärten. Die Jungpflanzen kennen noch kein direktes Sonnenlicht und auch nicht die Außentemperaturen. Deshalb sollten Sie sie ab der zweiten Maiwoche tagsüber für einige Stunden nach draußen stellen, allerdings in den Schatten. Auf keinen Fall sollten Sie die Zucchini direkt in der Sonne platzieren, denn sonst verbrennen die Blättchen im UV-Licht! Ins Freie pflanzt man die Zucchini erst nach den Eisheiligen.

Zucchini anpflanzen: ab ins Freie

Ab Mitte Mai können Sie die vorbereiteten Pflanzen dann ins Freie in ein vorbereitetes Gemüsebeet pflanzen, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Für den Zucchinianbau eignen sich auch Hochbeete. In dem Fall empfehlen sich rankende Sorten. Diese können Sie am Rand des Hochbeetes pflanzen, sodass sie daran herunterwachsen können. Der Pflanzabstand im Garten beträgt circa einen Meter, da eine Zucchinipflanze mindestens einen Quadratmeter Boden bedeckt. Geben Sie eine ordentliche Portion Kompost in das Pflanzloch. Nach der Pflanzung ist vor allem auf regelmäßiges Gießen zu achten. Möchten Sie die Pflanzen im Topf züchten, sollten Sie große Töpfe wählen (mindestens 40 Liter). Zudem sollten Sie ein Substrat verwenden, das viele Nährstoffe enthält.

Zucchini ernten

Erste Zucchinifrüchte lassen sich je nach Pflanzzeit ab Mitte Juni ernten. Die Ernte ist sehr ertragreich, sodass selbst bei einer großen Familie zwei Pflanzen im Garten gut ausreichen. Allerdings ist der Ertrag höher, je mehr Zucchini im Garten stehen. Hat man nur eine einzige Pflanze auf dem Balkon oder im Garten, lohnt sich die manuelle Bestäubung mit einem Pinselchen.

Man erntet Zucchini in der Regel unreif, wenn sie eine Größe von 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben. Dann sind sie besonders zart und schmackhaft. Häufiges Durchpflücken erhöht den Ertrag. Man kann die Zucchini aber auch wie Kürbisse zu voller Größe ausreifen lassen. Dann muss man sie vor dem Verarbeiten allerdings von den Samen und der harten Schale befreien. Und der Genusswert ist nicht mit den jungen Früchten zu vergleichen. Zucchini sollten Sie nicht länger als zehn bis zwölf Tage lagern. Am besten dunkel und kühl, aber nicht unter acht Grad, sonst werden sie bitter und weich. Auch das Lagern von Zucchini mit Äpfeln oder Tomaten lässt Erstere sehr schnell verderben.

Selbst die Blüten der Zucchini sind essbar

Auch die schönen, großen Blüten sind ein Genuss. Sie lassen sich füllen, frittieren oder dem Salat beigeben. Die Zucchini hat übrigens männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen haben kurze Stiele und unter den Blütenblättern sieht man den Fruchtknoten. Die männlichen Blüten sind lang gestielt, ohne Fruchtknoten.

An der Zucchinifrucht befindet sich die gelbe Zucchiniblüte.
Die Blüten der Zucchinipflanze sind essbar.

Zucchini anpflanzen: Krankheiten und Schädlinge

In der Sommerperiode droht ein Befall mit Mehltau. Vorsorgliche Spritzungen der Jungpflanzen mit Schachtelhalmbrühe sind zu empfehlen. Es macht zudem Sinn, mehltauresistente Zucchinisorten einzusetzen. Und es gibt auch einen tierischen Schädling: Schnecken knabbern die jungen Pflanzen mit Vorliebe an, vor allem aber die Blüten und die jungen Früchte.

Vorsicht, bittere Zucchini!

Bei allen Garten-Kürbisarten besteht die Gefahr, dass sich bei der Nutzung selbst gezogener Samen giftige Bitterstoffe bilden. Diese sogenannten Cucurbitacine werden auch durch Erhitzen nicht zerstört und können Durchfall und Erbrechen auslösen.

Cucurbitacine entstehen, wenn über den von Bienen eingeflogenen Pollen Zierkürbisse eingekreuzt werden. Zierkürbisse, die ebenfalls zu der Art Cucurbita pepo gehören, enthalten nämlich diese Bitterstoffe in großer Menge. Aber nicht nur aufgrund der Kreuzungen kann es bittere Zucchini geben. Auch starker Stress wie Hitze und Trockenheit kann die Produktion der bitteren Stoffe hervorrufen.

 

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