Do it yourself: Kirschkernkissen nähen

Eine Frau hält sich ein selbst genähtes Kirschkernkissen in den Nacken.

Kirschen haben gerade Saison. Mit einem eigenen Kirschbaum im Garten müssen Sie meist große Mengen auf einmal ernten. Nachdem die dunkelroten Köstlichkeiten zu Marmelade, süßem Kirsch-Sirup oder leckerem Kuchen wie Kirschplotzer verarbeitet wurden, bleibt jedoch eines zurück: die Kirschkerne. Diese Überbleibsel müssen aber nicht im Biomüll landen. Ganz im Sinne des Zero-Waste-Gedankens können Sie damit im Handumdrehen ein Kirschkernkissen nähen. Dieses DIY eignet sich auch sehr gut für Näheinsteigerinnen und -einsteiger, denn es sind keine komplizierten Stichtechniken oder -führungen nötig. Ich zeige Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht.

Kirschkernkissen nähen für ein wohliges Körpergefühl

Ob bei den Großeltern zu Hause oder als Geschenkidee auf dem Weihnachtsmarkt – zumindest gesehen haben wir die hübschen Kissen alle schon mal. Doch wozu dient so ein Kirschkernkissen eigentlich? Kirschkerne können Wärme und Kälte lange speichern und geben diese kontinuierlich ab. Deshalb gelten Kirschkernkissen schon lange als bewährtes Hausmittel. Die Säckchen mit dem bunten Stoffmuster sind quasi kleine Seelentröster und bei körperlichen Beschwerden vielseitig verwendbar: Erwärmen Sie das Kissen, schenkt es Ihnen angenehme Wärme und kann Verspannungen oder Bauchschmerzen lindern. Im Kühlschrank aufbewahrt, lassen sich mit dem Kissen Prellungen und Insektenstiche kühlen.

Das Kirschkernkissen erwärmen – so wird’s gemacht

Auf dem Kachelofen oder der Heizung können Sie das Kirschkernkissen so lange liegen lassen, bis es die gewünschte Wärme erreicht hat. Zwischendurch sollten Sie das Kissen aufschütteln, damit alle Kerne gleichmäßig warm werden. Im vorgeheizten Backofen können Sie das Kissen bei 90 Grad Celsius für ungefähr 15 Minuten warm werden lassen. Auch hier können Sie das Kissen zwischendurch einmal aufschütteln. In der Mikrowelle sollten Sie das Wärmekissen bei maximal 600 Watt für circa 90 Sekunden erwärmen. Tasten Sie sich bei den ersten Versuchen am besten schrittweise an die richtige Temperatur heran.

Achtung: Testen Sie die Temperatur an Ihrem Handgelenk, bevor Sie das Kissen verwenden. Bei Kindern sollten Sie das Kissen nicht direkt auf die Haut auflegen. Es sollte sich immer ein T-Shirt oder Unterhemd dazwischen befinden.

Kirschkernkissen nähen als plastikfreie Alternative

Im Gegensatz zu Wärmflaschen oder Kühlkissen bestehen Kirschkernkissen aus rein natürlichen Materialien. Mit ihren Bestandteilen sind sie somit rundum unbedenklich und bieten außerdem eine plastikfreie Alternative. Und das Beste: Sie können sich Ihr eigenes DIY-Kirschkernkissen ganz einfach selber nähen.

Eine Schale mit gesammelten Kirschkernen steht neben dem Stoff für das Kirschkernkissen.
Wer fleißig sammelt, kann während der Kirschsaison eine Menge Kirschkerne für das DIY-Kissen anhäufen.

Dem Upcycling sind dabei keine Grenzen gesetzt: Für den Kissenbezug lassen sich ausrangierte Bettwäsche, alte Waschlappen oder Stoffreste verwenden. Mithilfe dieser Anleitung können Sie ein quadratisches Kissen in der Größe 18 x 18 oder ein rechteckiges Kirschkernkissen im Format 20 x 25 Zentimeter mit wenigen Handgriffen selbst gestalten. Das längliche Kissen eignet sich besonders gut als Nackenwärmer.

Anleitung für ein selbst genähtes Kirschkernkissen

Hier können Sie die Anleitung für ein selbst genähtes Kirschkernkissen als PDF herunterladen.

Das benötigen Sie, wenn Sie das DIY-Kirschkernkissen nähen möchten

  • Baumwollstoff
  • 250 g (kleines Kissen) oder 500 g Kirschkerne (großes Kissen)
  • Nähgarn
  • Filzstift
  • Stecknadeln

Anleitung zum Nähen eines kleinen oder großen Kirschkernkissens

  1. Um das Fruchtfleisch zu entfernen, das sich eventuell noch an den Kernen befindet, diese für zehn Minuten in einem Topf mit Wasser aufkochen. Damit sie gut durchtrocknen, anschließend im Backofen für eine Stunde bei 90 °C erhitzen. Alternativ die Kerne für mehrere Stunden in die Sonne legen.
  2. Den Stoff vor dem Verarbeiten bügeln, in der Mitte falten und mit der farbigen Seite nach innen aufeinanderlegen.
  3. Um den Stoff zuzuschneiden, nun die Kissengröße aufzeichnen.
  4. Für die kleine Variante: Die Größe des fertigen kleinen Kissens ist 18 x 18 Zentimeter. Für die Ziernaht muss pro Seite ein Zentimeter dazugerechnet werden. Insgesamt also ein 20 Zentimeter großes Quadrat abmessen und aufzeichnen.
  5. Für die große Variante: Das fertige große Kissen hat eine Größe von 20 Zentimetern Höhe und 35 Zentimetern Breite. Hier entfällt die Zugabe für die Ziernaht. Entsprechend also ein Rechteck von 20 x 35 Zentimetern Größe auf den Stoff zeichnen.
  6. Für jede Seite, die zugenäht werden muss, einen Zentimeter Nahtzugabe dazugeben und aufzeichnen. An einer Seite eine fünf Zentimeter große Öffnung einzeichnen, die nicht mit der Maschine zugenäht wird. Durch diese Öffnung kann das Kissen dann umgedreht und mit Kernen befüllt werden.
  7. Das fertige Quadrat beziehungsweise Rechteck ausschneiden. Danach die zwei Stoffteile mit Stecknadeln aufeinander fixieren.
  8. Das Kissen mit der Nähmaschine entlang der eingezeichneten Nahtzugabe von einem Zentimeter zunähen.
  9. Den Stoff durch die Öffnung auf rechts drehen und die Ecken des Kissens mit einem Stift herausdrücken.
  10. Für die kleine Variante: vom Stoffrand aus einen Zentimeter abmessen und entlang dieser Abmessung die Ziernaht nähen. Darauf achten, dass die fünf Zentimeter große Öffnung offen bleibt.
  11. Die Kerne mithilfe einer gefalteten Pappe einfüllen.
  12. Den Rand der Öffnung mit schmalen Stichen von Hand zunähen.
  13. Für die kleine Variante: Die Kerne beiseiteschieben und den restlichen Teil mit einer Ziernaht versehen.

Kirschkernkissen nähen: Tipps und Anregungen

  • Sammeln Sie die Kirschkerne bereits im Sommer. Wenn es draußen dann wieder ungemütlicher wird, können Sie das Schmuddelwetter für kreative Stunden zu Hause nutzen. So haben Sie gleich das passende Geschenk für Ihre Lieben zu Weihnachten oder anderen Anlässen parat.
  • Im Winter können Sie das erwärmte Kirschkernkissen auch gut als Handwärmer verwenden.
  • Lassen Sie Kinder am besten gleich mitbestimmen, welcher Stoff es werden soll. Dann hilft das warme Kissen gleich doppelt so gut gegen Bauchschmerzen. Wer mag, kann es auch noch mit aufgenähten Figuren oder Symbolen verzieren.

 

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