Do it yourself: Matschküche für den Garten bauen
Dieses Upcycling-Projekt begann ganz harmlos: Eine Freundin hat mich angesprochen, ob ich für den Garten ein paar alte Stühle benötige. Da wir gut ausgestattet sind, habe ich erst mal verneint. Sie hat mir die Stühle trotzdem gezeigt und dabei hatte ich einen Gedankenblitz: Eine Matschküche. Die Idee habe ich vor Kurzem mal gesehen. Wie der Name schon sagt, darf in der Gartenküche mit Matsch gekocht und gebacken werden. Die größte Sauerei verschwindet danach mit der Gießkanne wieder.
Unser Sohn spielt gerne draußen und interessiert sich für alles, was in der Küche so passiert. Kinder lieben es ja oft besonders, Aktivitäten von Mama und Papa zu imitieren. So sieht man sich fast selbst wieder, wenn gekocht, gerührt und gebacken wird. Neben dem Spaß, den die Kinder in der Matschküche haben, lernen sie sich selbst und ihre Umgebung besser kennen.
Mit Stuhl im Gepäck bin ich also zu unserem Garten gefahren und habe mir weitere „Zutaten“ für die Küche zusammengesucht. Alle Materialien, die ich verwendet habe, sind Reststücke. Ich musste nichts neu kaufen. Das macht mich besonders glücklich, denn so ist aus allerlei „Sperrmüll“ ein tolles neues Spielzeug entstanden. Je nachdem was Sie zu Hause haben, können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Küche kreativ gestalten: Wie viele Herdplatten? Soll es einen Backofen geben? Je nach Stuhl ist auch eine Spüle möglich… Bei uns stand der Backofen ganz oben auf der Wunschliste, daher ist er in meiner Anleitung enthalten.
Inhalt
Anleitung für eine selbst gebaute Matschküche
Hier können Sie die Anleitung für die Matschküche als PDF herunterladen.
Das brauchen Sie:
- Einen alten Holzstuhl
- Holzbretter
- Winkel
- Haken
- Schrauben
- Farbe – je nach Belieben
- Akkubohrer
- Säge
- Schleifpapier
- Tacker
- Altes Handtuch
- Nicht mehr benötigtes Geschirr
Und so geht’s
- Je nach Zustand wird der Stuhl grob saubergemacht. Gleiches gilt für die anderen Elemente. Bitte alle zugesägten Holzstücke abschleifen, damit keine Holzsplitter abstehen.
- Zuerst eine Ablagefläche an die Lehne des Stuhles anbauen. Dafür ein kleines Brett passend zusägen, abschleifen und mit ein paar Winkeln an der Lehne anbringen. Schon ist ein Regalbrett, zum Beispiel für Tassen und sonstige Utensilien, entstanden.
- Für die Seite des Stuhls einen Ast passend zurecht sägen, mit Haken versehen und seitlich an der Sitzfläche festschrauben. Daran können Küchengeräte wie Schöpfkellen, Rührbesen, Löffel und Suppenkelle aufgehängt werden.
- Für den Backofen Bretter passend zurecht sägen und an den unteren Streben des Stuhls als Ofenboden festschrauben. Die Wände für den Backofen bestehen aus einem alten Handtuch. Passend zugeschnitten und festgetackert halten sie sehr gut und erfüllen ihren Zweck bestens. Der Stuhl kann auch mit Holzbrettern verkleidt werden, das ist allerdings aufwendiger und macht die Matschküche schwerer.
- Die Backofentür aus Resten eines alten Spankorbs oder ähnlichem gestalten. Diese im Anschluss optional mit Farbe nach Wahl bemalen und nach dem Trocknen mit einigen Scharnieren an den Stuhl schrauben.
- Aus einem weiteren Ast kleine Scheiben sägen und diese als Griffe für die Backofentür sowie Regler für den Herd anbringen.
- Zum Schluss aus Tafelfolie Herdplatten zuschneiden und auf die Sitzfläche kleben. Alternativ ein Stück Filz verwenden oder die Kreise einfach aufmalen.
- Ein ausrangiertes Körbchen dient zur Ablage von weiteren Kochgeräten. Hier findet sogar noch eine kleine Vase als Küchendeko Platz.
Mit ein bisschen Werkeln ist eine richtige Mini-Küche entstanden. Unser Sohn backt uns seither jeden Tag frischen Kuchen mit einer Dekoration aus Blüten, es gibt Grassuppe und natürlich auch eine kleine Stärkung in Form eines Kaffees, während wir bei der Gartenarbeit sind.
Ich wünsche Ihnen viel Freude – beim Nachbauen und vor allem über die leuchtenden Kinderaugen, wenn das individuell gestaltete Stück fertig ist und bespielt wird.