Natürlicher Glanz: Putzen mit Wiener Kalk
Schon seit Großmutters Zeiten nutzen wir Wiener Kalk als Putzmittel, um die Wohnung sprichwörtlich auf Hochglanz zu bringen. Edelstahl, Glas, Keramik und feines Porzellan können wir ebenso effektiv damit behandeln wie die meisten Flächen aus Kunststoff oder Lack.
Inhalt
Was ist Wiener Kalk?
Was der Volksmund als Wiener Kalk bezeichnet, nennt der Chemiker Calcium-Magnesium-Carbonat (CaMg[CO3]2). Dabei handelt es sich um reinen Dolomitstein, der zu einem sehr feinen, weißen Pulver gemahlen wird. Wiener Kalk gehört zu den mineralischen Scheuerpulvern ohne Zusatzstoffe wie Tenside, Reinigungsmittel, Duft- oder Konservierungsstoffe. Das Naturprodukt war schon vor Jahrzehnten ein unentbehrliches Reinigungs- und Poliermittel.
Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mischen Hersteller dem Steinpulver teilweise Bleichmittel, Parfum oder reinigungsverstärkende Stoffe bei und entwickelten zudem mit der Scheuermilch eine flüssige Variante. Zum Glück ist das Urprodukt Wiener Kalk nie vom Markt verdrängt worden und bietet uns nach wie vor eine umweltfreundliche Alternative.
Das ökologische Poliermittel richtig einsetzen
Im Handumdrehen entfernt das fein gemahlene Pulver schonend Schmutz von unterschiedlichsten Oberflächen. Seine glanzvolle Wirkung beweist es als Poliermittel insbesondere bei Materialien wie Edelstahl, Silber, Messing, Glas und Keramik. Entgegen der Befürchtung, die feinen Steinkörnchen könnten Kratzer hinterlassen, lassen sich viele Kunststoffe und sogar einige lackierte Oberflächen mit dem Öko-Putzmittel behandeln.
Die Anwendung ist so einfach wie erfolgreich: Etwas Wiener Kalk auf ein feuchtes Tuch geben und damit die verschmutzte Oberfläche in kreisenden Bewegungen bearbeiten. Danach mit klarem Wasser spülen oder abwaschen und im Anschluss die Oberfläche mit einem weichen, trockenen Tuch polieren.
Wiener Kalk reinigt angebrannte Töpfe und Pfannen effektiv. Dazu etwas Pulver und Wasser auf das Angebrannte geben und einwirken lassen. Im Anschluss mit einem Schwamm Schmutz entfernen. Hartnäckige Schmutzränder in Badewannen reiben Sie mit dem Hausmittel schnell und gründlich weg.
DIY-Scheuermilch herstellen
Aus dem Steinpulver und handelsüblichem Spülmittel können Sie ganz einfach Ihre eigenen Scheuermilch herstellen. Wenn Sie das Putzmittel auf Vorrat herstellen möchten, suchen Sie sich zunächst ein Gefäß. Am besten geeignet sind leere, ausgespülte Plastik-Putzmittelflaschen mit einem verschließbaren kleinen Loch. Jedes andere Gefäß ist aber auch geeignet. Bedenken Sie nur: Je größer die Öffnung, umso schwieriger kann das Dosieren werden. Die Wahl der Flasche ist für die Menge der Zuaten relevant. Mischen Sie nun so viel Spülmittel mit Wiener Kalk in einer Schüssel, bis eine dicke, aber fließende Mischung entstanden ist. Füllen Sie die DIY-Scheuermilch in das Gefäß und verschließen Sie es bis zum nächsten Gebrauch gut.
Wenn Sie die Scheuermilch nicht auf Vorrat herstellen möchten, können Sie Pulver und Spülmittel auch vorsichtig direkt dort zusammenbringen, wo Sie putzen möchten. Geben Sie zum Beispiel einen Klecks Spülmittel auf Ihr Kochfeld, circa einen Teelöffel Wiener Kalk darauf und verreiben Sie die Mischung wie ein herkömmliches Reinigungsmittel.
Was bei der Anwendung von Wiener Kalk zu beachten ist
Wenn Sie lackierte Flächen mit Wiener Kalk putzen wollen, testen Sie dessen Wirkung unbedingt zuvor an einer unauffälligen Stelle. Von der Reinigung von Acryl-Autolacken möchten wir dringend abraten, da das Pulver die empfindliche Oberfläche beschädigen kann. Bei der großflächigen, reichlichen Nutzung sollten Sie zudem eine Schutzmaske tragen, da der feine Staub sonst in die Atemwege gelangt.
Zusammengefasst:
Mit Wiener Kalk können viele Oberflächen gereinigt und poliert werden. Das altbewährte Hausmittel besteht zu 100 Prozent aus gemahlenem Dolomitstein und ist eine umweltfreundliche Alternative zu Scheuermilch. Zusammen mit Zitronensäure und Natron ist Ihre Putzkiste ganz ökologisch für fast alle Fleckenarten und Schmutz-Katastrophen gerüstet.