Putzen mit Kupfertuch: Der Geheimtipp gegen Schmutz
Wer kennt das nicht: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, die Milch kocht über und hinterlässt eingebrannte Flecken auf dem Kochfeld. Oder der Reis brennt an und schon klebt eine schwarze Kruste am Topfboden. Solche Verschmutzungen lassen sich mit einfachem Abwischen oder Abspülen meist nicht mehr entfernen. Für hartnäckige Verkrustungen dieser Art gibt es eine Lösung ganz ohne Chemie: Kupfertücher oder Kupferschwämme.
Scheuerschwämme mit Vlies oder die klassischen Topfreiniger aus Stahl zum Reinigen von Pfannen und Töpfen sind in vielen Haushalten im Putzschrank zu finden. Aber während die einen bei starken Verschmutzungen meist nicht wirksam genug sind, ist bei anderen Vorsicht geboten, weil sie die behandelten Oberflächen schnell verkratzen können. Weniger verbreitet und bekannt hingegen ist das Putzen mit dem Kupfertuch.
Inhalt
Kupfer macht keine Kratzer
Kupfer hat eine Mohshärte von drei. Die Mohshärte ist eine Maßeinheit und gibt die Härte eines Materials an. Mit drei hat Kupfer einen eher geringen Härtegrad. Als Weichmetall vereint es zwei Vorteile: Einerseits ist es hart genug, sodass man damit Schmutz lösen kann. Und andererseits weich genug, dass es Oberflächen nicht zerkratzt, die härter als das rotgoldene Metall sind.
Putzen mit Kupfertüchern hat Tradition
Kupfertücher sind relativ unbekannt und eher ein Geheimtipp. Das war nicht immer so. Bevor Kunststoffe in den 50er-Jahren ihren Siegeszug angetreten haben und mit ihnen auch die Topfschwämme, war es üblich mit Kupfer zu putzen. Einer der wenigen Produzenten, die heute noch Produkte mit Kupfer zum Putzen herstellen, ist der Waschbär-Lieferant Rezi. Das österreichische Unternehmen hat seine Produktion noch nicht komplett nach Asien oder Osteuropa ausgelagert, sondern verfügt nach wie vor eine Manufaktur in Vorarlberg. Dort werden die Putzhelfer nach einem traditionellen Verfahren aus Kupferdraht hergestellt. Erst wird der Draht zu einem Band flachgewalzt, das an kupferfarbenes Lametta erinnert. Dann wird das Kupferband um ein Polypropylen (PP) Band gewickelt. Diese Kupfer-PP-Fäden werden zu einem großmaschigen Kupferstoff verwoben, aus dem schließlich die Tücher genäht werden.
Mehr zum Lieferanten von Kupfertüchern zum Putzen lesen Sie hier.
Wie Sie am besten mit Kupfertüchern putzen
Mit dem Kupfer können Sie selbst hartnäckige Verschmutzungen ganz ohne Chemie und Kratzer entfernen. Dafür einfach das Tuch oder die zu reinigende Fläche mit Wasser befeuchten und den Schmutz abreiben. Das Wasser erhöht die Gleiteigenschaften des Kupfers und transportiert den Dreck ab. Zusätzliche Reinigungsmittel wie Spülmittel brauchen Sie zum Ablösen der Verschmutzungen nicht, können sie aber einsetzen, wenn Sie gleichzeitig eine fettlösende Wirkung wünschen. Chlor- und säurehaltige Reiniger sollten Sie dagegen nicht zusammen mit Kupfer einsetzen, da sie mit dem Metall reagieren.
Was darf man mit Kupfertüchern putzen?
Kupfertücher können Sie auf Flächen und Materialien anwenden, die härter als Kupfer sind. Das trifft auf folgende Materialien zu:
- Glas
- Stahl
- Edelstahl
- Aluminium
- Chrom
Kupferputztücher können Sie im gesamten Haushalt einsetzen: Besonders praktisch sind sie aber in der Küche. Hier eignen sich die Tücher optimal zum Reinigen des Herds, egal ob es sich dabei um einen Gasherd, herkömmliche Kochplatten, ein Ceranfeld oder einen Induktionsherd handelt. Spülen aus Edelstahl werden blitzeblank, genauso wie Besteck, Töpfe und Pfannen.
Außerhalb der Küche gibt es weitere praktische Anwendungsmöglichkeiten: So können Sie Farbspritzer oder Kleberreste auf Glas ganz leicht mit dem Tuch entfernen. Im Bad bringen Sie Armaturen damit zum Strahlen. Und auch Metallteile an Auto und Fahrrad können Sie damit reinigen. Sogar Rost lässt sich mithilfe von Kupfer entfernen.
Achtung: Beschichtete und lackierte Materialen nicht mit dem Kupfertuch reinigen
Tabu für die Kupferputztücher sind neben allen beschichteten Materialien wie Kochgeschirr auch lackierte Flächen; dafür ist selbst das Weichmetall zu hart.
Nicht nur sauber: Kupfer wirkt antibakteriell
Neben seiner Eigenschaft als Schmutzentferner hat Kupfer noch einen weiteren Vorteil, erklärt Thomas Pachole vom Hersteller Rezi: „Kupfer ist von Natur aus antibakteriell. Schon die Römer wussten, dass Wasser in Kupferbehältern länger hält. Aber die wussten noch nicht wieso.“ Grund seien die Ionen, die das Kupfer abgibt und die für Bakterien schädlich seien, da sie deren Zellmembran auflösen. Die bakteriziden Eigenschaften von Kupfer haben zwar keine desinfizierende Wirkung bei der Anwendung, aber sie verhindern die Bildung von Keimen auf dem Kupfer.
Kupfertücher sind waschbar und langlebig
Das Kupfertuch ist ein echter Allrounder. Produkte zum Putzen mit Kupfer gibt es aber auch in anderen Formen. Zum Beispiel als Topfreiniger, als Wendetuch mit einer Mikrofaserseite zum Nachwischen oder in Kombination mit einem PP-Schwamm. Die Putzutensilien mit Kupfer können Sie bei 60 Grad in der Maschine waschen. Packen Sie sie dafür am besten in ein Wäschesäckchen, damit der Kupferfaden die andere Wäsche nicht beschädigen kann.
Kupfertücher und Kupferschwämme helfen dabei, den Einsatz von Reinigungsmitteln zu reduzieren. Doch nicht nur das macht sie zu einer ökologischen Alternative. Kupferprodukte sind sehr langlebig und halten deutlich länger als Topf- oder Scheuerschwämme. Wenn sie dann doch einmal entsorgt werden müssen, gehören sie nicht in den Restmüll, sondern unbedingt ins Altmetall. Denn Kupfer kann sehr gut recycelt werden. Auch bei mehrmaligem Recycling gibt es keine Qualitätsverluste. Die International Copper Study Group (ICSG) gibt an, dass mittlerweile rund 45 Prozent des in Europa genutzten Kupfers aus Recyclingquellen stammt und der Bedarf zunehmend aus recyceltem Material gedeckt werden kann. Diese Entwicklung trägt zur Schonung der Ressourcen bei, weil beim Recycling der Energiebedarf für die Verfahrensschritte Bergbau, Aufbereitung und Verhüttung entfallen.
Putztücher und -schwämme aus Kupfer sowie weitere Putzutensilien finden Sie bei uns im Waschbär-Shop.