Samen ernten für das Folgejahr: Nach der Blüte ist vor der Blüte
Die erste Hochphase der Blumen ist, je nach Sorte und Witterung, bereits im Juni durchlaufen und an vielen Stellen im Garten stehen verblühte Blütenstände. Wenn die farbige Pracht braun wird, ist das ein Zeichen dafür, dass die Samen reif sind. Dann öffnen sich die Samenkapseln und Hülsen. Der Wind und Tiere tragen nun das reife Saatgut weiter. Um die wahllose Verbreitung der Pflanzen zu beeinflussen, können Sie die Samen ernten, für das nächste Jahr aufbewahren und sich nach erneuter Aussaat wieder an Ihren Lieblingsblumen erfreuen. Es wäre also viel zu schade, wenn die Samen einfach auf dem Kompost landen.
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Samen ernten: So einfach geht das bei verschiedenen Wildblumen
Manche Pflanzen machen es dem Gärtner einfach. Sie geben ihr Saatgut ganz freiwillig her und man muss sozusagen nur im richtigen Moment die Hand aufhalten. Ernten Sie die Samen von Wildblumen im besten Fall an einem windstillen, trockenen Tag. Je nach Pflanzenart werden die Samen
- abgezupft oder abgeschüttelt wie bei Dill, der Tagetes, der Ringelblume (oben in der Mitte und rechts) oder der wilden Möhre oder
- aus der Samenkapsel herausgeschüttelt wie beim Mohn, der Akelei, der Jungfer im Grünen (oben im Bild links) oder der Kornrade.
Tomatensamen gewinnen: Der Aufwand lohnt sich
Weniger einfach sieht das Sammeln von Saatgut bei der Tomate aus. Doch mit etwas Zeit, gewinnt man auch von diesen Pflanzen tolle Samen für das nächste Jahr. So geht das: Die Tomate halbieren, Kerne rausholen, in ein Wasserglas legen und das Ganze zwei Tage stehenlassen. Dann abschütten und die Kerne mit einem Sieb auffangen. Jetzt müssen Sie die Samen trocknen lassen. Dieses Vorgehen ist notwendig, da mit dem Einlegen in das Wasser die Schleimschicht am Korn entfernt wird. Sie haben damit sehr gute Chancen, dass der Samen das Jahr drauf gut aufgeht. Sie erkennen dann, dass der Samen rau und haarig ist.
Eine andere Möglichkeit ist, das Kerngehäuse auf einem Küchenpapier zu verteilen und trocknen zu lassen. Das Tolle daran: Sie können auf dem Papier notieren, um welche Sorte es sich handelt. Rollen Sie das Papier später ein und verstauen Sie es trocken. Im nächsten Jahr können Sie die Samen einfach mit einem Stück Küchenpapier direkt einpflanzen wie mit einem Saatband.
Die Aufbewahrung von Samen
Samen müssen nach der Ernte auf jeden Fall noch etwas nachtrocknen, bevor sie verpackt werden. Ich lagere meine Saaten immer in selbst gebastelten Samentütchen. Da haben sie es trocken und dunkel. Notieren Sie auf jeden Fall auf den Tüten den Pflanzennamen, das Erntedatum und den Standort wo sich die Pflanze wohl fühlt. Die beschrifteten Tüten sollten Sie so kühl und trocken wie möglich lagern.
Saatgut: Geschenkideen aus dem Garten
- Schon im Sommer an Weihnahten denken: Basteln Sie doch mal einen Samen-Adventskalender. 24 hübsche Tütchen mit unterschiedlichem Saatgut an einer Schnur befestigen und schon ist der Kalender fertig. Dabei können Sie sich künstlerisch richtig austoben. Zum Beispiel, indem Sie die jeweilige Pflanze, die aus den Samen ewächst, auf das Tütchen zeichnen. Kinder helfen da auch sehr gerne mit, so lernen sie automatisch ganz viele verschiedene neue Blumen- und Gemüsearten kennen.
- Stellen Sie gemischte Blumensaatkugeln selbst her und verschenken Sie diese in hübschen Tütchen.