Einfach selbst gemacht: vegane Hildabrötchen
Plätzchen backen ist für mich das Allerschönste in der Adventszeit. Schon wenn es im September das erste Mal richtig kalt wird, würde ich mich am liebsten mit Ausstechförmchen und Nudelholz bewaffnet in der Küche verschanzen.
Seit ich denken kann, habe ich jedes Jahr mit Mama, Oma und Opa unzählige Sorten Kekse, Makronen und Lebkuchen gebacken. Die Rezepte waren vielfach erprobt und der Ablauf beim Backen immer gleich. Das war überhaupt nicht langweilig, sondern hatte seinen eigenen Zauber: Die vielen verschiedenen Gerüche, die routinierten Arbeitsschritte, die Hand in Hand vonstattengingen, die Wärme des Backofens, die Schneeflocken, die vor dem Fenster tanzten…
Heute backe ich mit meinem Freund. Die Umgebung und die Zutaten sind anders. Doch wenn ich die alte handbeschriftete Pappschachtel mit Omas Ausstechern öffne, ist es wie eine kleine Zeitreise. Und das Beste: Die süßen Naschereien, die am Ende in den hübschen Blechdosen landen, schmecken immer noch wie früher.
Inhalt
Weihnachtsplätzchen wie von Oma, aber vegan
Nur weil ich vegan backe, heißt das nicht, dass am Ende glutenfreie Quinoa-Gojibeeren-Cookies ohne Zucker auf dem Teller landen. Mit ein paar kleinen Änderungen lässt sich so ziemlich jedes Rezept ganz einfach mit rein pflanzlichen Zutaten backen: Margarine statt Butter, Pflanzendrink statt Milch – und Ei wird im Knetteig gar nicht gebraucht. Zum Bestreichen funktioniert pflanzliche Sahne wunderbar.
Letztes Jahr habe ich auf diese Art das Familienrezept für Butterplätzchen umgebaut. Meine Mutter hat parallel das Original gebacken. Die beiden Varianten waren nicht zu unterscheiden… Das hat mich ermutigt, mein absolutes Lieblingskeksrezept vegan auszuprobieren: Hildabrötchen mit selbst gemachter, weihnachtlicher Punsch-Marmelade.
Rezept für vegane Hildabrötchen mit Punsch-Marmelade
Hier können Sie das Rezept für vegane Hildabrötchen als PDF herunterladen.
Zutaten
für ca. 50 Stück
Für den Teig
- 400 g helles Mehl
- 50 g gemahlene Haselnüsse (alternativ Mandeln)
- 100 g Rohrohrzucker
- 1 Pk. Vanillezucker
- 220 g Margarine (am besten Bio)
- 2-3 EL Pflanzendrink (z.B. Hafermilch)
Für die Punsch-Marmelade
- 250 g Kirschmarmelade (am besten auch selbst gemacht)
- 3 TL Orangensaft
- 1 TL Zitronensaft
- ½ TL Zimt
- 1 Messerspitze Piment
- 2 Kardamomkapseln
- 5 Nelken
Außerdem
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
- Aus den Zutaten für den Teig einen Mürbeteig herstellen. Mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Derweil Nelken und Kardamom im Mörser zerkleinern und zusammen mit Zimt, Piment, Orangensaft und Zitronensaft zur Marmelade geben. Gut verrühren.
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen.
- Backblech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 175°C Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Jeweils zwei Plätzchen ausstechen und eines mit einem Loch versehen. Ich nehme dafür den Fingerhut meiner Oma, dieser hat die perfekte Größe.
- Das Plätzchen ohne Loch auf dem Blech platzieren, einen Klecks Marmelade darauf geben und mit dem gelochten Plätzchen bedecken, etwas andrücken.
- Wenn das Blech voll und der Backofen vorgeheizt ist, die Plätzchen auf der Mittelschiene 10 bis 15 Minuten backen. Fertig sind sie, wenn die Ecken und Ränder ganz leicht braun geworden sind.
- Kekse auf dem Blech auskühlen lassen und anschließend mit Puderzucker bestäuben.
Zur Aufbewahrung in einer Dose luftdicht verschließen.
Das Rezept für Teig und Marmelade kann sehr einfach variiert werden: Mit Johannisbeer-Gelee werden daraus klassische Hildabrötchen. Der Teig dient als Grundrezept für fantasievolle Neukreationen zum Beispiel mit Kakao.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Tipp: Keine Lust auf Plätzchen? Die Punsch-Marmelade wie beschrieben zubereiten und anschließend auf dem Herd kurz aufkochen. Abkühlen lassen und zum Frühstück genießen. Auch super als kleine Geschenkidee!