Vom Nutzen und Werten
Wir alle kennen Situationen, in denen wir uns schlecht zwischen zwei Optionen entscheiden können. Kaffee oder Tee? Urlaub in den Bergen oder am Meer? T-Shirt oder Pulli? Während vor dem Kleiderschrank solche Faktoren wie die Wetterverhältnisse Einfluss auf unsere Entscheidung haben, hilft im wirtschaftlichen Bereich eine Nutzwertanalyse. Sie bezieht gleich mehrere Kriterien ein und ist daher ein hilfreiches Mittel, um eine Entscheidung zu treffen.
Mit unserem Sortiment ermöglichen wir Ihnen eine nachhaltige und ökologische Gestaltung Ihres Alltags, ohne dass Sie auf Komfort oder Auswahl verzichten müssten. Dafür nehmen wir die Produkte, die ins Sortiment kommen, ganz genau unter die Lupe. Dieses Auswahlverfahren ist unsere Art der Nutzwertanalyse, um für Sie die beste Selektionsleistung zu erreichen. Doch wie funktioniert unsere Auswahlmethode und wie gehen wir dabei vor?
Wie funktioniert eine Nutzwertanalyse?
Eine Nutzwertanalyse ist ein Bewertungs- und Analyseverfahren, das sich für verschiedene Anwendungen eignet. Zum Beispiel für den Vergleich von Produkten, Produktideen, Projekten oder Materialien – bei Waschbär geht es allerdings ausschließlich um Produkte. Dafür werden alle Merkmale, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen, aufgelistet und gewichtet: Herkunftsland, Funktionalität oder Bedienung sind nur einige Beispiele. Die festgelegten Merkmale werden im nächsten Schritt über eine simple Punktevergabe nach festgelegten Zielkriterien beurteilt und verglichen. Dabei ist es möglich, die unterschiedlichen Aspekte verschieden stark zu gewichten, um individuelle Prioritäten zu setzen. Durch eine solche Nutzwertanalyse können wir also sowohl ähnliche Produkte gegeneinander abwägen als auch ganz unterschiedliche miteinander vergleichen. Zum Beispiel ein Bettlaken und eine Isolierflasche. Die umfassende Betrachtung hilft dabei, auf ganzheitlicher Ebene die bestmögliche Wahl zu treffen.
Auswahlverfahren als Qualitätsmerkmal
Durch diese differenzierte Betrachtung entsteht ein breit gefächertes Angebot, das kein Produkt aus Prinzip ausschließt. Wundern Sie sich zum Beispiel darüber, dass wir ein Produkt „Made in China“ anbieten? Dahinter steht die Abwägung, dass vergleichbare Produkte aus Deutschland vielleicht die Umwelt stärker belasten, aus synthetischen Materialien bestehen oder eine kürzere Lebensdauer haben.
Klingt erst mal sehr theoretisch, darum testen wir das Vorgehen hier an einem fiktiven Beispiel, um ganz frei und deutlich erklären zu können. Dieses Beispiel hat nichts mit den realen Produkten in unserem Sortiment zu tun. Stellen Sie sich also vor, Sie sind bei Waschbär Entscheiderin oder Entscheider, wenn es um neue Produkte geht. Es stehen zwei Brotdosen aus Edelstahl auf der Liste für die Aufnahme ins Sortiment: Die eine wird im Schwarzwald gefertigt, die andere in Belgien. Beide sind aus Edelstahl, die belgische Variante hat jedoch gummierte Klemmen. Auf den ersten Blick scheint die Wahl klar: regional und plastikfrei, bitte! Lassen Sie uns aber einen genaueren Blick auf drei Merkmale werfen.
Lokal
Produkte aus Deutschland oder gar regionaler Herstellung haben einen kürzeren Weg zu uns ins Waschbär-Lager. Damit können Ressourcen geschont und unnötige Abgase beim Transport vermieden werden. Außerdem ist es leichter, den Betrieb zu besuchen, um die Hersteller kennenzulernen und im Zweifelsfall die Arbeitsbedingungen zu überprüfen. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Klarer Punkt für die Brotdose aus dem Schwarzwald.
Ökologisch
Mit einer Edelstahldose treffen Sie bereits eine sehr ökologische Wahl, denn sie lässt sich lange verwenden, ist robust und lebensmittelecht. In diesem Beispiel ist der einzige Unterschied in den Klemmen zu finden, die helfen, die Dose fest zu verschließen. Dass sie bei der Dose aus Belgien gummiert sind, disqualifiziert das Produkt für die Bezeichnung „plastikfrei“. Bei näherer Betrachtung fällt allerdings auf: Die Gummierung macht nur einen kleinen Teil des Gesamtprodukts aus. Außerdem hat sie eine wichtige Rolle, denn sie erleichtert und sichert das Verschließen der Dose. Nichts kann mehr verrutschen und der Deckel wird vor Kratzern geschützt, die Nutzbarkeit und die Lebensdauer der Brotdose profitieren von diesem kleinen Unterschied also stark. Hier kann die Edelstahldose mit den gummierten Klemmen daher punkten.
Sozial
Was kann an einer Brotdose sozial sein? Hier geht es um die Arbeitsbedingungen, unter denen das Produkt hergestellt wird – ein Bereich, für den Waschbär besonders hohe Anforderungen hat. Die lokale Dose aus dem Schwarzwald wird in einer kleinen Fabrik produziert, die sich auf Haushaltsprodukte aus Edelstahl spezialisiert hat. Daran gibt es nichts auszusetzen. Die zu vergleichende Brotdose wird in Belgien in einem kleinen Betrieb hergestellt, der sich überdurchschnittlich für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzt, zum Beispiel mit einem höheren Beitrag zur Krankenversicherung und regelmäßigen Fortbildungen. Hier werden also nicht nur die Standards für die Arbeitsbedingungen erfüllt, sondern über den Arbeitsplatz hinaus wird für das Wohl der Angestellten gesorgt. Durch die besondere Gewichtung des sozialen Aspekts erhält diese Sonderleistung bei der Entscheidung zwischen den zwei Brotdosen eine große Tragweite.
Wie würden Sie entscheiden?
Was zeigt uns dieses Beispiel? Kein Produkt ist perfekt und bei der Abwägung, welches es ins Waschbär-Sortiment schafft, kann es kein Schwarz-Weiß-Denken geben. Es gilt, viele Faktoren gegeneinander abzuwägen und die individuelle Gewichtung zu beachten. Wir haben es uns bei Waschbär zur Aufgabe gemacht, diesen Entscheidungsprozess ganz bewusst und einfühlsam zu verwirklichen. In unserem vereinfachten Beispiel hat die Dose aus Belgien die Nase vorn, obwohl auf den ersten Blick vieles für die andere Option spricht. Was wäre für Sie ausschlaggebend?